Stiftung Warentest prüft Mundspülungen – hier unsere Zusammenfassung

Für viele gehört die Mundspülung nach dem Zähneputzen einfach dazu. Diese farbigen Flüssigkeiten sollen nicht nur Karies verhindern, sondern auch Entzündungen des Zahnfleisches vorbeugen. 

Doch wie effektiv sind diese Mundspülungen wirklich? Die Stiftung Warentest hat 20 verschiedene Produkte untersucht, darunter auch drei speziell für Kinder (Testbericht 3/2025). Das Ergebnis ist gemischt: Nur fünf Produkte haben die Note „gut“ erhalten, eines sogar „sehr gut“. Doch was sind die Gründe dafür?

Kariesschutz wird in der Regel gut erreicht, aber…

Die gute Nachricht zuerst: Nahezu alle getesteten Mundspülungen bieten einen guten bis sehr guten Schutz vor Karies, da sie ausreichend Fluorid enthalten. Wichtig ist aber, jede Mundspülung wirkt nur dann zusätzlich, wenn der Zahn belagsfrei ist. Das Zähneputzen wird durch ein regelmäßiges Spülen nicht ersetzt! 

Ein einziges Produkt setzt auf den Inhaltsstoff Hydroxylapatit, doch dessen Wirksamkeit gegen Karies ist laut den Testern nicht ausreichend wissenschaftlich belegt – dieses Produkt erhält daher die Note „mangelhaft“.

Doch eine effektive Mundspülung sollte mehr können als nur vor Karies schützen. Sie sollte auch Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Diese Anforderungen erfüllt jedoch nur ein Drittel der getesteten Produkte. Acht der 20 Mundspülungen enthalten genug Zink und andere antimikrobielle Wirkstoffe, um auch bei diesen Punkten zu überzeugen. 

Ein weiterer Aspekt, der in das Urteil einfließt, ist die Verpackung – vor allem deren Recyclingfähigkeit. 14 der getesteten Flaschen schneiden hier negativ ab, da der Kunststoff nicht wiederverwertet werden kann. Dies liegt häufig am Klebstoff der Etiketten, der nach dem Waschen und Zerkleinern Rückstände hinterlässt. Zudem bestehen zwei Flaschen aus undurchsichtigem, weißem PET, das sich mit den gängigen Recyclingmethoden in Deutschland nicht verarbeiten lässt.

Die Testsieger

An der Spitze des Rankings steht die Mundspülung „Total Care Zahn-Schutz“ von Listerine mit der Note 1,4. Sie überzeugt nicht nur durch ihre Inhaltsstoffe, sondern auch durch ihre umweltfreundliche Verpackung, die sich „sehr gut“ recyceln lässt. Allerdings zählt sie auch zu den teuersten Produkten im Test (ca. 97 Cent pro 100 Milliliter).

Den zweiten Platz teilen sich die „Super Clean Mundspülung Antibakteriell“ von Happybrush und die „Antibakteriell Pflege & Schutz“-Spülung von Odol-med3, die beide mit der Note 1,8 abgeschnitten haben. Sie sind im Vergleich zum Testsieger günstiger (59 bzw. 55 Cent pro 100 Milliliter).

Fazit: Wer zur Mundspülung greift, sollte neben der Wirksamkeit auf Karies auch die Verpackung und ihre Umweltfreundlichkeit im Blick haben. Das Allerwichtigste ist aber, dass einem bewusst ist, spülen alleine reicht nicht aus. Ohne die mechanische Belagsentfernung mit einer Zahnbürste & Zahnpaste kann weder Karies noch eine Zahnfleischentzündung verhindert werden! Spülen also nur als Zugabe, nicht als alleinige Maßnahme. 

Hier geht’s zur Ausgabe von Stiftung Warentest 3/2025